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Liebe Freunde des Schwibbogens,

 

gestatten Sie bitte, dass Ihnen kurz die Entstehung des Schwibbogens und die Aufgaben und Ziele unserer Manufaktur vorgestellt werden. Der Name Schwibbogen entspringt dem Sprachgebrauch der Architektur. Man bezeichnet damit einen zwischen zwei Mauerteilen frei stehenden „Schwebebogen“. Ob diese Bezeichnung auch für den als „Mundloch“ bezeichneten bogenförmigen Stolleneingang der Bergwerke Pate stand, ist zwar durchaus wahrscheinlich, jedoch nicht genau zu beweisen. Dass aber der erzgebirgische Schwibbogen seinen Ursprung im Bergbau hat, ist eindeutig belegt.

Der nachweisbar älteste Schwibbogen wurde 1778 von dem Bergschmied S. F. Teller in Johanngeorgenstadt hergestellt. Schanzbogen, um 1935
Er zeigt die für die ältesten Stücke typische Darstellung des „Sündenfalls“ von Adam und Eva und deren Vertreibung aus dem Paradies. Diese Darstellungen blieben auch für die folgenden Jahrzehnte motivbestimmend. Erst nach etwa 1820 tritt hier eine Wandlung ein, indem der Bergmann selbst zum bestimmenden Motiv wird.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Funktion, Verbreitung und Motivgestaltung des Schwibbogens entscheidend. Als beliebter Lichtträger fand er nun auch Eingang in die Weihnachtsstuben des Erzgebirges. Besondere Bedeutung erlangten seitdem der für eine Feierabendschau 1937 hergestellte „Schwarzenberger Schwibbogen“ aus Metall sowie der vom damaligen Direktor der Spielwarenschule Seiffen, Max Schanz, um 1935 gestaltete „Seiffener Schwibbogen“ aus Holz. Sein bestimmendes Motiv ist die bekannte Seiffener Kirche. Von kleinen Bergmannshäusern umgeben steht sie in verschneiter Winterlandschaft im Mittelpunkt des Bogens. Und dieser kleine „Seiffener Schwibbogen“ erlangte für die weitere berufliche Entwicklung von Klaus Kolbe entscheidende Bedeutung.Weiterentwicklung des Schanzbogens durch Klaus Kolbe 1986

Als gelernter Möbeltischler entschloss er sich 1990, gemeinsam mit Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn, einen kleinen selbständigen Familienbetrieb zu gründen und damit auch den Sprung in die harten Bedingungen der Marktwirtschaft zu wagen. Nach einer Ausbildung im Zeichnen und Malen bei dem Kunstmaler Max Christoph wollte Klaus Kolbe nun endlich seinen wirklichen Interessen als Kunsthandwerker nachgehen.

Ausgangspunkt für seine neue Tätigkeit wurde der schon genannte „Seiffener Schwibbogen“, den nur Drechslermeister Arthur Stiehl herstellte, der aber die Produktion einstellen wollte. Von ihm erwarb er die Rechte zur weiteren Herstellung des Bogens, der seitdem die Grundlage für die Arbeit der heutigen Manufaktur bildet. Dabei kam es Klaus Kolbe vor allem darauf an, dieses wertvolle Erzeugnis der Seiffener Volkskunst der Nachwelt zu erhalten und im Sinne einer echten Traditionspflege sinnvoll weiterzuentwickeln.

Im Jahr 2000 begann die Ausbildung von Enkeltochter Jenny zur Holzspielzeugmacherin in der eigenen Manufaktur. Anschließend erfolgte gleich das Meisterstudium, sodass die Betriebsnachfolge gesichert wurde. 2012 stieg dann auch Enkelsohn Robin, gelernter Mechatroniker, mit ins Unternehmen ein. Dass von der Familie von Klaus Kolbe auch heute noch der Erhaltung des Erscheinungsbildes und der Traditionspflege der Historie bei der Weiterführung der Manufaktur eine große Rolle zugesprochen wird, mögen Ihnen die folgenden Seiten unseres neuen Kataloges beweisen.

Weiterentwicklung durch Klaus Kolbe 1986

Viel Schaffenskraft, Ideenreichtum und die ausschließlich von Handarbeit geprägte Betriebsform der Manufaktur mit ihren hoch motivierten und qualifizierten Mitarbeitern waren hierfür die Voraussetzungen. So sind diese Schwibbögen nun nicht mehr nur traditionelle Lichtträger zur Weihnachtszeit, sondern in ihren Weiterentwicklungen auch eine Widerspiegelung der Bergbau- und Kulturgeschichte des Erzgebirges.

Und mit diesen kleinen Kunstwerken wünschen Ihnen die gesamte Manufaktur Klaus Kolbe viel Freude und besinnliche Stunden. 

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