Schwibbogen „Cynsifen“
limitierte Auflage
Schwibbogen "Cynsifen" (Länge: 75 cm, Tiefe: 34 cm, Höhe: 51 cm)
Bildauszüge aus dem Schwibbogen "Cynsifen"
Urkundlich erwähnt wurde Cynsifen erstmals 1324. Benannt wurde damals eine kleine Anzahl von Bergleuten, die sich in der Gegend des heutigen „Seiffens“ ansiedelten, um die Zinnvorkommen, welche von Zisterziensermönchen im Zuge der Erschließung des Erzgebirges entdeckt wurden, abzubauen. Deren Existenz wurde jedoch erst im Jahre 1451 durch einen Lehnsbrief, welcher den Begriff „Czyn Syffen“ beinhaltete, bewiesen. Die Bedeutung der beiden Worte leitete sich vom „Ausseifen des Zinns“, also der Trennung des Zinns vom tauben Gestein durch Auswaschen, ab. Daraus entstand dann im Laufe der Jahre der heutige Ortsname „Seiffen“.
Der mechanisch bewegliche Schwibbogen „Cynsifen“ zeigt den Wandel vom Bergmann zum Spielzeugmacher, der sich in Seiffen vollzog, als der Zinnertrag durch den Bergbau ständig abnahm und schließlich komplett versiegte. Die ansässigen Bergleute und deren Familien mussten sich somit um neuen Broterwerb kümmern. Da sich in der Gegend um Seiffen dichter „Miriquidi“, also sehr dicht bewaldete Flächen befanden, bot es sich an, das vorhandene Holzvorkommen zu nutzen, um anfangs Gebrauchsgegenstände, wie Schüsseln, Löffel und Eimer, herzustellen. Daraus entwickelte sich dann die Drechslerei für Holzspielwaren, die über den Handel europaweit vertrieben wurden.
Da dies einen wichtigen Wendepunkt in der Seiffener Geschichte darstellte und bis heute den Ort und die hier ansässigen Handwerker prägt, die sich ausgehend vom Holzspielzeug nun größtenteils auf das Kunsthandwerk spezialisiert haben, beschloss mein Opa, einen Schwibbogen zu entwickeln, welcher genau diesen Wandel demonstriert. Er nahm sich vor, die Anstrengung der Arbeit untertage, sowie die schwierigen Bedingungen, welche auch den Holzdrechslern zugrunde lagen, aufzuzeigen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Gleichzeitig hat er aber auch eine Verbindung zur Gegenwart geschaffen, bei dem die Seiffener Kirche, welche das Ortbild heute bestimmt, und auch der Weihnachtsmarkt, sowie die Bergparade mit der Kindertrachtengruppe des „lebendigen Spielzeuges“ nicht fehlen dürfen. Mein Opa wollte damit deutlich machen, dass es möglich ist, mit harter Arbeit, sowie mit Beständigkeit und der Bereitwilligkeit zu verzichten, wirtschaftliche Schwierigkeiten und Veränderungen im Zeitgeschehen zu meistern. Ohne die Beharrlichkeit und die Anpassungsfähigkeit der damaligen Bergleute an die neuen Gegebenheiten wäre Seiffen jetzt nicht der bekannte Ort, der er heute ist: „Der Spielzeugwinkel im Erzgebirge“.
Da meinem Opa genau diese Beweggründe sehr am Herzen lagen, er aber nicht mehr die Kraft besaß, diesen Schwibbogen zu vollenden, möchte ich nun die Fertigstellung dieses Schwibbogens mit dem Namen „Cynsifen“ nutzen, um meinem 2015 verstorbenem Opa, den Gründer unserer Manufaktur, Ideengeber und Schöpfer wahrer Kunstwerke, zu gedenken und ihm diesen Schwibbogen in tiefer Verbundenheit zu widmen. Er war ein Mensch, der vor Grenzen nicht halt machte, sondern immer den Weg fand, diese zu überwinden. Großer Dank gilt ihm, da er mir und meiner Familie den Weg bereitet hat, den wir nun gemeinsam beschreiten dürfen. Auch möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Oma bedanken, die mir noch immer tatkräftig zur Seite steht, sowie bei meiner Familie, die beflissen und beständig an unseren Zielen arbeitet und festhält. Auch meinen Mitarbeitern, denen immer daran gelegen ist, eine hervorragende Qualität zu liefern, gilt mein besonderer Dank.
Ich wünsche somit den Liebhabern unserer Schwibbögen mit diesem Kunstwerk viel Freude und besinnliche Stunden.
Jenny Mattheß, Seiffen, den 30.06.2017